unser-langer-weg - Entscheidung zur privaten Samenspende

Solange ich atme, hoffe ich

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Nach den 3. HI Versuchen in der Praxis habe ich gemerkt wie sehr mich der finanzielle Druck belastet. Ich dachte wenn das noch länger erfolglos weitergeht, dann können wir uns nie mehr was leisten. Wir hätten so viel Kleinigkeiten die wir mal erneuern müssten, aber immer muss alles zurückstecken weil das mit dem schwanger-werden einfach nicht so schnell geht. Und jeden Monat so viel Geld aufzubringen ist uns schlicht und dirket gesagt nicht möglich. (Hut ab vor den HIVF´lern und HICSI´lern)

Mein Mann hätte das weiter so hingenommen, wohl weil er sich auch etwas schuldig an der Sache fühlt (was ich ihm aber nie vorwerfern würde !!). Aber ich kann das nicht. Es erdrückt mich in allem. Ich trau mich ja schon gar nicht mehr, mal 30 € für mich auszugeben, weil das ist ja ein ...%-Statz ist der in einem Versuch investiert sinnvoller wäre...
Also machte ich mich auf die Suche nach einer Lösung, die auch relativ schnell klar war für mich.

Eine private Samenspende - für meinen Mann jedoch undenkbar !

So verworf ich es wieder, aber aus dem Sinn ging es mir doch nicht mehr. Also suchte ich einen zu uns passenden Spender via Internet. Dieser war auch schnell gefunden und kontaktiert.

Mit ein paar Informationen im Gepäck startete ich einen neuen Anlauf bei meinem Mann. Genauer gesagt war das auf dem Heimweg von der letzten HI. Die Vertretung des Arztes und ihre unmenschliche Art gab mir an dem Tag einfach den Rest. (Dem Arzt selber und seine Praxis kann ich trotzdem empfehlen, das wäre unrecht zu sagen, dass dort alles doof ist)

Jedenfalls kämpfte ich sehr damit, ihn nochmals nach seiner Meinung zur priv. Spende zu fragen. Es tat mir eigentlich schon innerlich weh, ihn vor so eine Frage stellen zu müssen. Er tat mir richtig Leid, aber in dieser Situation wollte ich einfach nicht bleiben.

Seine Antwort war die, die ich schon kannte... "Ich kann es mir nicht vorstellen, dass das Thema Spender nun ein Gesicht bekommen soll" . (im wahrsten Sinne des Wortes eben).

Ich nahm es vorerst wieder so hin, und 2 Tage später fragte ich ihn (wieder mit pochendem Herz) ob er sich denn mitlerweile Gedanken dazu gemacht hat...
Die Antwort war "NEIN".

NEIN zur privaten Spende oder NEIN zur nicht vorhandenen Überlegung, fragte ich.

Nein, er habe darüber nicht mehr nachgedacht....

Dann setzte ich einfach noch mal erneut an, erzählte ihm dieses Mal dass es auch Samenbanken gibt wo man sich den Spender mit Bild aussuchen kann, und auch dann hätte der Spender ein "Gesicht" bekommen. Den finanziellen Vorteil usw...

Dann fragte ich ob er denn von dem Spender den ich gefunden habe Bilder sehen will - erst mal nur von den Kindern.
Irgendwann, Tage später wollte er mehr Infos über Ablauf und Organisation usw und der erste Schritt war getan...
nur... nun konnte ich den Spender immer nur mit Tagen Verzögerung erreichen und das machte mich wahnsinnig... Dachte mir das gibts doch nicht. Nun hätte ich meinen Mann soweit, und dann macht mir der Spender wieder einen Strich durch die Rechnung...

Und dann kam ich durch Zufall auf "Ihn". Unseren Spender!

Er bietet die Spende per Versand an und ist einfach wie für uns gemacht. Ich erhielt von ihm sofort viele wichtige und sachliche Infos.
Natürlich fallen dabei Kosten an, diese halten sich aber im Vergleich zu unserem jetzigen Aufwand in sehr überschaubaren Grenzen. Auch gesundheitliche Nachweise liegen vor und wir haben ein tolles Gefühl!
Für uns scheint es eine sehr gute Lösung zu sein und verlieren können wir eigentlich eh schon nichts mehr...
Meinem Mann habe ich dann auch alle E-Mails von ihm vorgelesen und er findet es mittlerweile ziemlich ok, vor allem mit diesem Spender. Ich bin wahnsinnig stolz auf ihn, was ich ihm auch gesagt habe!

Auch das Treffen war toll und hat uns in unserer Entscheidung nur noch bestätigt. Wir freuen uns wenn es im August mit neuen Schritten losgehen kann.